Das Monges-Massiv

"Mit der Monges könnte man von unendlichen Räumen sprechen, unermesslichen Horizonten, Bergkämmen mit weichen, am Himmel hängenden Formen, aber man könnte auch sagen, Wüste, Ende der Welt, einsame Weiten, steile Hänge, tiefe Täler, zerklüftetes Relief.“*
* Quelle: Topo Massif des Monges - Ref.P041- FFRP
 
Das Monges-Massiv (2115 m) liegt nördlich der Alpes de Haute-Provence zwischen Digne-les-Bains und dem Serre-Ponçon-See. Dieses Gebiet mit kontrastiertem Relief besteht aus einer Reihe von Gipfeln, die ca.2000 m hoch sind: Monges 2115 m, Laupie, 2025 m und die Cloches de Barles 1900m mit großen kahlen, felsigen Bergkämmen, Aussichtspunkten auf die Täler, mit hektarweise Wald rund um das Massiv. Ringsum Täler, deren Zugang durch Schluchten und Pässe abgeschnitten sind.

 

Die Landschaften der Monges bewahren das Erbe der Klimaphänomene der letzten großen Kälteperioden. So bedeckte ein Gletscher während der letzten Eiszeit die nördlichen Hänge des Monges-Gipfels (bekannt als Würm vor 78 000 bis 13 000 Jahren).
 
Dank der geologischen Vielfalt des Bodens, der Aktivität von Hirten (Viehtrieb seit dem Mittelalter) und dem doppelten Einfluss des Klimas - Alpen- und Mittelmeerraum – besitzt die Monges ein reiches Pflanzen- und Tierleben. Einige Biotope sind auf europäischer Ebene in Bezug auf Fauna und Flora (ZNIEFF, Natura 2000) klassifiziert.
 
Das Monges-Massiv vereint die Besonderheiten der beiden Klimazonen (mediterranes in Südwesten und alpines in Nordosten): milde mediterrane Temperaturen, heiße und sehr sonnige Sommer, Licht und Reinheit der Luft, Kühle der Berge. Die Niederschläge können wie am Mittelmeer gewaltig sein (plötzliche Stürme), der Winter mit dem Schnee erinnert uns daran, dass wir uns in den Bergen befinden.
 

Fokus auf...
Wanderung um den Monges-See

Schöne Wanderung (11 km / 5 Std) mit Beobachtung von interessanter Fauna und Flora. Sie werden den Reichtum der Landschaften und die Vielfalt der Panoramen zu schätzen wissen! Fotoliebhaber werden ebenfalls glücklich. Mehr Informationen hier.

 

Weidewirtschaft im Monges-Massiv: eine althergebrachte wirtschaftliche Tätigkeit

Auf Initiative großer Klöster (Abteien von Ile-Barbe in Lyon und Saint-Victor in Marseille) führt der Viehtrieb seit dem frühen Mittelalter die Herden 3 Monate lang vom Tal in die Berge, vom Johannistag (24. Juni) bis zum Sankt Michaelstag (29. September). Diese althergebrachte wirtschaftliche Aktivität hat Landwirtschaft und Landschaft der Monges zutiefst geprägt. Die Herden, die Sie treffen werden, stammen aus den Gemeinden des Massivs oder der Provence (Luberon, Ebene von Crau).
 
Auszug aus den Erzählungen von Gilbert Audemar *, Hirte in Clapouse: "Unbeschreiblich! Dies ist das einzige Wort, das zu mir einfällt, wenn ich versuche, die Freude zu erklären, die ich in Clapouse erleben kann, allein im Massiv der Monges in 1700 m Höhe, umgeben von meinen Hunden, meinen dreißig Ziegen, meinen zwei Eseln und meinen 2500 Mutterschafen". (...) "Der Hirte ist oft allein; die Einsamkeit sollte ihm nicht schwer fallen, noch soll die Arbeit ihn scheuen, mit ihren fünfzehn Stunden pro Tag. * Aus "Kinder der Hochländer - Buch 3 / Hochland der Provence".

Wussten Sie...?

Seit dem frühen Mittelalter gehörte das Hirtenmassiv den Mönchen (in provenzalische Sprache „Monges“) der Abtei Saint-Victor von Marseille. Sie besaßen viele Herrschaftsgebiete und Klostergemeinschaften. Notre Dame von Bethlehem in Bayons sowie die Kirche und Krypta von Dromons sind Zeugnisse dieser Zeit.